Daniela Rodrigues

17. Teilstück des Ersten Ästhetischen Marathons von Rio de Janeiro (Konzept): 0.789 Kilometer in 10:07 Minuten – absolviert am Donnerstag, 14. April 2016 im Quartier Santa Teresa (Karte mit allen Teilstücken). Die Künstlerin Daniela Rodrigues lebt in Rio de Janeiro (mehr zu ihr).

Warum hast Du dieses Teilstück ausgesucht, um Rio de Janeiro beim Ersten Aesthetic Marathon der Stadt zu repräsentieren?

Ich wohne hier, wo wir jetzt stehen, und dort unten in Glória ist die nächste Metro-Haltestelle. Deswegen laufe ich diesen Weg jeden Tag runter und wieder rauf. Er zeigt auch diese Verbindung mit der Natur, ich weiss nicht, ob du das auf dem Weg bemerkt hast, aber plötzlich wird die Stadt ruhiger und du siehst Bäume voller Elektroleitungen. Santa Teresa hat sehr viele Bars und ist auch touristisch. Und gleichzeitig wie eine Insel, weil die Stadt sehr hügelig ist. Ich musste aus zwei Gründen nach oben laufen, um Rio de Janeiro von oben zu zeigen: weil es keine gute Verkehrsanbindung gibt und du dich anstrengen musst, um diese hügelige Stadt zu erlaufen, und wegen der Ästhetik, des Verhältnisses zum Grünen, zu den Höhen und den Aussichten.

Dein liebster Kunstort in Rio?
Die Galerie Saracura, wegen ihres unabhängigen Charakters, wegen der mobilisierenden Kraft von Paula, Bianca und César, die dem Projekt vorstehen, wegen des idealistischen Vorhabens und der involvierten Menschen, wegen der Lust, Ideen zu artikulieren, Gespräche in Gang zu setzen, Menschen zu verbinden, Forschungen zu unterstützen, diverse Themen anzusprechen. Sie ist noch so jung in Rio, aber die gute Stimmung, die ich dort erfahren habe (und die ich für künftige Veranstaltungen vorhersehe) macht diese Galerie unvergleichlich in der wunderbaren Stadt.

Dein Lieblingsgeschäft in Rio?
Das Schreibwarengeschäft Caçúla in der Rua de Buenos Aires, im Stadtviertel Saara im Zentrum Rios. Hefte, Stifte, Stempel, Pinsel und Aquarellfarben, aber auch Federn, Glitter, Knallfrösche für den Karneval. Ich suche dort immer Material, wenn ich ein neues Projekt starte oder einen handgeschriebenen Brief verschicken will. Und es ist immer ein guter Grund, durch die Strassen der Saara zu laufen, die kakophonischen Straßenverkäufer zu hören und den Made in China-Krempel zu sehen, der hinter jedem Schaufenster glänzt.

Dein Lieblingsrestaurant in Rio – und was sollte man dort bestellen?
Ich will kein Restaurant empfehlen (ich bin Vegetarierin und liebe es zu kochen, nehme nur wenige Mahlzeiten außer Haus ein), sondern eine Lanchonete: das Cultivar in Santa Teresa, wo ich mit gewisser Regelmäßigkeit frühstücke. Ich empfehle folgendes Menu: ½ Portion pão de queijo + Saft aus Fruchtkonzentrat (Cupuaçu!) mit Leinsamen gemixt, anschliessend ein Espresso, schmeckt dort ebenfalls wunderbar.

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