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25. Teilstück des Ersten Ästhetischen Marathons von Rio de Janeiro (Konzept): 2.411 Kilometer in 40:51 Minuten – absolviert am Samstag, 16. April 2016 im Quartier Centro (Karte mit allen Teilstücken). Die Künstlerin Lucília de Assis (*1961) lebt in Rio de Janeiro (mehr zu ihr). Der Künstler Alexandre Dacosta (*1959) lebt in Rio de Janeiro (mehr zu ihm).
Warum hast Du dieses Teilstück ausgesucht, um Rio de Janeiro beim Ersten Aesthetic Marathon der Stadt zu repräsentieren?
Lucilia Assis: Ich habe das Gebiet der Saara ausgesucht, weil es so heiss ist und es ein Meer von Menschen gibt. Seit Kindheitstagen komme ich hierher und laufe durch diese Strassen. Meine Mutter nahm mich aus meiner Festung, die nicht viele Möglichkeiten bot, es war ein Wohngebiet in Niterói. Sie nahm mich mit in dieses Einkaufsviertel, das sehr günstig ist, das nötige Geld passt in jede Geldbörse, in jede Tasche, in den Bauchgurt eines jeden, in die Strümpfe sogar. Ich hatte sehr viel Spass hier. Wir haben unser Haus mit Sachen der Saara dekoriert, unsere Klamotten gemacht, unser Styling war sehr von der Saara geprägt. Bis heute! In meinem Haus findest du viel von der Saara. Ausserdem beherbergt diese Gegend das Theater João Caetano, das mein künstlerisches Leben bestimmt hat, weil ich keinen Künstler in der Familie hatte, aber meine Mutter brachte mich zum Theater João Caetano und dort habe ich ein Stück gesehen und war fasziniert und wollte diesen Weg einschlagen. Ich finde, die Saara ist sehr kreativ. Wer ein künstlerisches Gespür hat, kann aus dem Ganzen sehr viel Material herausholen, nicht nur ästhetisch, sondern auch die Klänge. Verkäufer sprechen ins Mikrofon und überhaupt viel. Ich bin hier am Hélio Oiticica gelandet, ein Ort, den wir oft aufsuchen. Im Gentil Carioca, wo wir begonnen haben, besuchen wir die Vernissagen, die Eröffnungen, wir feiern hier, bleiben hier, trinken Bier. Und das hier, das Kulturzentrum Hélio Oiticica, wird gleich öffnen, ein unglaublicher Kerl, der sein Vermächtnis hier gelassen hat. Das ist es. Es ist gefühlsbetont, das Künstlerische hat was mit Gefühlen zu tun. Ich glaube, ich bin deswegen hierher in die Saara gekommen.
Alexandre Costa: Es ist sehr stimulierend! Es ist ein Ort voller Töne, Farben und Materialien. Ich mache visuelle Poesie, und ich sehe eine unglaubliche Poesie in diesen Strassen, in den Geschäften, in den Strassenkreuzungen, in den Menschen, auch im Ausdruck der Menschen. Normalerweise komme ich hierher, um irgendein Material zu kaufen oder um in diese Poesie einzutauchen, in diese Klangwelt, in dieses visuelle Meer, das es hier gibt. Ich mache ein Radioprogramm, das Rádio Varejo heisst, in dem ich meine Poesie und meine Musik vorstelle, viel habe ich schon hier aufgenommen. Ich komme mit einem Aufnahmegerät und sammle Töne, Sätze der Verkäufer, der Strassenverkäufer. Es ist also auch ein Ort des Einsammelns. Des Aufnehmens und Einsammelns sensiblen Materials.
Lucilia Assis: Ich finde, dass jeder hier in der Saara ein Praktikum machen sollte, um sein Auge zu schulen. Es ist ein Training des Auges, um auswählen zu können. Es ist eine visuelle Überflutung, so dass man gezwungen ist auszusuchen, das Wesentliche auszuwählen lernt. Das ist deine Aufgabe. Es hat geöffnet!
Alexandre Costa: Gehen wir rein?
Lucília Assis:
Dein liebster Kunstort in Rio?
Die Museen MAM (Museu de Arte Moderna), MAR (Museu de Arte do Rio), das CCBB (Centro Cultural Banco do Brasil) und Caixa Econômica. Grossartige Räume, die sehr gute Ausstellungen beherbergen. Orte, die Freizeit und Information verbinden.
Dein Lieblingsgeschäft in Rio?
Die Buchhandlung Livraria da Travessa, die es in unterschiedlichen Vierteln der Stadt gibt. Wann immer ich eine betrete, erweitert sich die Zeit und das Leben geschieht.
Dein Lieblingsrestaurant in Rio – und was sollte man dort bestellen?
Nik Sushi in der Rua Garcia D´Ávila in Ipanema. Die Familie trifft sich zum Yakimeshi mit Shrimps und der Rest ist pure Freude!
Alexandre da Costa:
Dein liebster Kunstort in Rio?
EAV - Escola de artes visuais im Parque Lage, das CCBB (Centro Cultural Banco do Brasil), das MAM (Museu de Arte Moderna) und das MAR (Museu de Arte do Rio) – Abkürzungen, die stimulierend wirken.
Dein Lieblingsgeschäft in Rio?
Ich gehe nicht in Geschäfte, nur wenn es wirklich notwendig ist.
Dein Lieblingsrestaurant in Rio – und was sollte man dort bestellen?
Das Restaurant Fontes in Ipanema. Das Essen ist organisch, gesund und schmeckt sehr gut.
First Publication: 28-5-2016
Modifications: 19-6-2016, 24-7-2016