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Izabela Pucu

42. Teilstück des Ersten Ästhetischen Marathons von Rio de Janeiro (Konzept): 0.991 Kilometer in16:16 Minuten – absolviert am Mittwoch, 20. April 2016 im Quartier Centro (Karte mit allen Teilstücken). Die Kuratorin Izabela Pucu lebt in Rio de Janeiro (mehr zu ihr).

Statement

Warum hast Du dieses Teilstück ausgesucht, um Rio de Janeiro beim Ersten Aesthetic Marathon der Stadt zu repräsentieren?

Es gibt viele Gründe, diesen Ort auszuwählen. Die Praça XV ist ein sehr wichtiger Ort für die Stadt, früher und heute. Hier ist der Paço Imperial, der Chafariz do Mestre Valentim. Der Ort ist auch wichtig für meine eigene Geschichte, weil ich viele Jahre meines Lebens auf der anderen Seite der Bucht gelebt habe. Und diesen Strom, diesen Marathon gegen den Strom habe ich oftmals bestritten, wenn ich in die Stadt kam. Aber ich habe genau diesen Ort ausgewählt, weil er meiner Meinung nach sehr aussagekräftig ist hinsichtlich der Ankunft der Olympischen Spiele und anderer grossen Veranstaltungen. Vor 56 Jahren wurde hier ein Viadukt für Autos gebaut, der den Namen „Elevado da Perimetral“ erhielt. Es war sicherlich ein brutaler Eingriff, als er gebaut wurde, aber es war auch ein Modernisierungsprojekt der Stadt. Und die Stadt in ihrem Fluss, mit ihrem Leben, mit all dem, das wir beim Laufen wahrnehmen, hat eine Welt unter diesem Viadukt entstehen lassen. Unter diesem Viadukt gab es einen traditionellen Antikmarkt, der sich ganz im Schatten dieses Viadukts abspielte. Unterhalb dieses Viadukts gab es einen Haufen Essstände wie beispielsweise den Angú do Gomes.

Es war ein informelles Leben, das nicht zum modernen Projekt gehörte, aber die Stadt sehr prägte. Das Projekt des Viadukts. Und vor zwei Jahren wurde dieses Viadukt abgerissen, um einem neuen Projekt Platz zu machen, das sicherlich viele Fragen aufwirft. Das Viadukt war ein Monster, hat aber das Leben hier verändert, das hier existierte, was typisch ist für Rio de Janeiro: eine geplante Stadt, die sehr viel organisch Gewachsenes vorweisen kann, die Favelas, die Lebensart, die Art der Menschen. Und als dieses Viadukt weg war, ist das hier ein grosser Durchgangsplatz geworden. Das ist meine Einladung, dass die Menschen des Ästhetischen Marathons sich vorstellen können, wie sich diese lebendige Stadt, die reale Stadt, die Alltagsstadt zum Projekt des Olympischen Dorfes beiträgt oder sich dagegenstellt oder es untergräbt. Wie sich diese lebendige Stadt, die Stadt in ihrem Alltag verhalten wird zum Plan der Olympischen Stadt.

First Publication: 28-5-2016

Modifications: 20-6-2016, 24-7-2016